Donnerstag, 8. September 2011

Die letzten Tage in Ghana

Wow, ich hätte nicht gedacht, dass ich mir meine erste Zeit zurück in Deutschland wieder so vollpropfe. Eigentlich hatte ich vor, alles erstmal entspannt anzugehen. Ist leider nichts geworden, weswegen ich erst jetzt über die letzten Tage in Ghana berichte:
Nachdem Jan abgeflogen ist blieben mir nur noch drei Tage für die restlichen Erledigungen. So kaufte ich beim Holzmarkt in Aburi nochmal einiges an schönen Schmuck, Skulpturen und Schalen zusammen und traf mich mit Toni, der mir die bestellten Bilder sowie Trommel-Schlüsselanhänger gab. Viele der Sachen werde ich an Interessierte hier in Deutschland weiterverkaufen. Der Erlös geht an das Grundschulprojekt, ich hoffe da kommt ordentlich was zusammen! Nachdem am Abend des 3.8. Großputz in der Wohnung sowie Zusammenpacken meiner Habseligkeiten angesagt war, fuhr ich am Donnerstag den 4.8. das vorerst letzte mal zur Gehörlosenschule.

Die Ferien hatten zwar schon begonnen, jedoch gab es noch ein Staff-Meeting. Auf diesem Metting waren Judith und ich der Mittelpunkt, wir bekamen jeweils ein Zertifikat der Schule, die besten Wünsche für die Zukunft und jeder etwas Nettes zum Anziehen. Der Schulleiter hielt eine ausführliche Lobesrede. Er zählte unsere Arbeiten auf und meinte, dass wir die besten Freiwilligen sind, die jemals dort
Einige Kollegenvon und mit mir
gearbeitet haben. Schon im Vorfeld haben mir Lehrer erzählt, dass die meisten Freiwilligen nur für höchsten zwei Monate bleiben, sich dann meist nur mit den Schülern unterhalten und mit den Lehrern bzw. der Lehrerarbeit kaum etwas zu tun hatten. Unsere Arbeit wurde in einem solchen Brimborium und Ausmaß gewürdigt, dass mir das ein bisschen unangenehm war. Dermaßen viel "Aufopferung" und "Einsatz" wie vom Schulleiter dargesetellt wars nun auch wieder nicht...Über den traditionellen Umhang habe ich mich trotzdem sehr gefreut, ebenso wie über den Schal!
Das war dann für mich auch der letzte Tag in der Akuapim-Region; ich fuhr nach Accra und traf mich dort mit Denys, der auch schon aus dem fernen Sunyani im Osten Ghanas angereist kam. In Accra schaute ich mich nochmal auf dem großen Hosen- und Schuhmarkt um, wo ich mir noch das ein paar Teile kaufte. Am letzten Abend zogen dann leider nur Denys und ich nochmal los, alle anderen Freiwilligen haben alle irgendwas Anderes gemacht...
So kam dann auch schon der letzte Tag. Nach und nach kamen alle Freiwilligen ins afs-office, es herrschte eine bedrückte Stimmung einerseits, andererseits aber auch Vorfreude wieder nach Hause zu kommen. Der Tag verging ohne spannende oder ereignisreiche Momente, um 16 Uhr fuhren wir zum Flughafen und saßen dann auch schon im Flugzeug Richtung Deutschland...

Wie beschreibt man nun ein Jahr in ein paar Zeilen? Wie die schier endlosen Erlebnisse, Erfahrungen und Veränderungen, die man durchgemacht hat? Ich denke Vieles werde ich erst in den nächsten Monaten in Deutschland realisieren, verarbeiten, verstehen. Sicher ist, dass ich viele nette Leute getroffen habe, von denen der Abschied schwer fiel; viele Orte gesehen habe, an die ich mich erinnern werde; vieles erlebt habe, was mich geprägt hat; mich verändert habe, was ich erst noch merken muss.

Dieser Blog wird mit dem Ende meines Jahres in Ghana nicht zuende gehen! Ich werde weiterhin schreiben, was sich im Zusammenhang mit mir und Ghana so tut, und das wird Einiges. Bei einem bin ich mir nämlich sicher:

Ich werde bald wieder in Ghana sein.