Dienstag, 19. April 2011

Besuch beim Mamponghene

Am 4. April sind einige unsere Schüler zum Chief von Mampong (=Mamponghene) gefahren um ihm ein kleine Geschenk zu machen (ein Foto von ihm bei seiner Einweihung, die letztens stattgefunden hat) und ihm dabei den Emplo-Deaf-Club vorzustellen. Der Emplo-Deaf-Club hat sich zum Ziel gesetzt, Gehörlose besser in die Arbeitswelt und die Gesellschaft zu integrieren. Es war interessant die Prozedur eines solchen Treffens mitzuerleben, die noch sehr traditionell abläuft. So darf zum Beispiel nicht direkt zum Chief gesprochen werden, sondern zum "Linguist", der jeweils "übersetzt" (wiederholt) und anderen traditionellen Handlungen wie z.B. das Verschütten von Hochprozentigem für die Vorfahren. Bei diesem Treffen hat der Chief dem Club nun allgemeine Unterstützung zugesagt. Kurz gesagt: Politisches Händeschütteln.
Nach dem allgemeinem Gruppenbild mit dem Club und dem Chief sowie sonstigen Würdenträgern machten Judith und ich noch ein Bild mit dem Mamponghene.

Samstag, 9. April 2011

Klettern

Wie schon berichtet hatte Judith für ein 3 Wochen Besuch von Frithjof. Dieser hat siene Kletterausrüstung mitgenomen, sodass die Beiden letzten Freitag einen schönen großen Baum im Botanischen Garten ausgesucht haben und mir dann gezeigt haben, wie man professionell Bäume raufklettert. Es war echt anstrengend, weniger körperlich als mental, doch es hat sich gelohnt: Auf den 25 Metern gab es eine super Aussicht  (welche einfach nicht gut zu fotografieren war) und die Gewissheit, dass dort oben noch nie ein anderer Mensch war, hat es echt zu 'nem schönem Erlebnis gemacht. e-TV, ein ghanaischer Fernsehsender hat zufällig an dem Tag eine Werbung über den Garten gedreht, und so natürlich uns beim Hochkraxeln gefilmt sowie mich interviewt. Wäre das vierte Mal im Fernsehen hier in Ghana....
Spaß auf dem Weg nach oben

Die komplette Aussicht bleibt in unseren Köpfen.
Eine weiter Attraktion des Gartens. Beim roten Pfeil war Schluss.



(fast) "Über den Wolken...."

Freitag, 8. April 2011

Trautes Heim...

Wie schon angedeutet sind Judith und ich nun in einer Wohnung zusammengezogen. Es ist ein herrlich freies Gefühl, endlich (wieder) Kommen undd Gehen zu dürfen wann man will und den Frühstückstisch einfach mal Frühstückstisch sein zu lassen. Ich fühle mich echt wohl, die häuslichen Pflichten (Wasser holen, fegen, Wäsche waschen, Abwasch usw.) sind schnell gemacht (und hab ich vorher auch schon gemacht).
Hier jetzt mal ein paar Fotos:

Unsere Küche und Wohnzimmer in Einem

Dusch- und Toilette, natürlich ohne fließend Wasser

Der Hinterhof: links der Regenwasserbehälter und beim Pfeil unsere Hintertür


Mein Zimmer ist nicht wirklich spannend und schwer zu fotografieren. (Einzel-) Bett, Tisch, Stuhl und Schrank. Erinnert ein bisschen an eine Zelle im Gefängnis, ich fühl mich aber sehr wohl.

Dienstag, 5. April 2011

Ghana gegen England

Fußball-Interessierte haben es vielleicht mitbekommen:
Letzten Dienstag spielte Ghana in einem Freundschaftsspiel gegen England. Ich war zu dieser Gelegenheit nach Accra gefahren und hab mir das Spiel bei einem kleinen Public-Viewing angeschaut. Es hat Spaß gemacht, mit all den Ghanaern mitzufiebern und dann in der 91.Minute (zum 1:1) abzufeiern.
Fußball ist Volkssport in Ghana. Jeder interessiert sich dafür und ein rollender Ball zwischen (Kinder-)Füßen ist im Alltagsbild fest verankert. Im Fernsehen wird mit dem runden Leder und seinen Stars geworben und Fussballtrikots sieht man jederzeit auf den Straßen. Die ghanaische Liga allerdings ist nicht annähernd so interessiert wie die große Schwester; die englische Premier League. Trikots englischer Clubs sieht man weitaus öfter als ghanaische Trikots und am Samstag-Nachmittag gibt es in vielen Bars Live-Übertragungen des englischen Spieltages. Das Unentschieden gegen die "Großmacht" England war damit ein großer Erfolg für den ghanaischen Fußball.

Viele junge Männer haben das Ziel von Scouts gesichtet zu werden und die Chance zu bekommen für einen europäischen Club zu spielen. Es gibt schon für die Jugend richtige Sichtungscamps, welche im Unterhaltungsprogramm vom Fernsehen ausgestrahlt werden und so den Firmen als sehr kostengünstige und effektive Werbung dienen. Soweit ich das mitbekommen habe, darf (nur) der Gewinner auf ein Sichtungsturnier in Europa, und so wird mit den Hoffnungen von tausenden Jungs gespielt, die oft alles auf diese eine Karte setzen: Fußball in Europa spielen.
Selbst Institute die sich der Entwicklung Ghanas verschrieben haben betreiben Fußball-Programme, die von der Jugend als Sprungbrett ins Fußballgeschäft verstanden werden. Die Enttäuschung ist so oft groß, und statt also in der Schule zu sitzen trainieren viele Jungs um Fußballstar zu werden.