In Aburi, meinem Nachbardorf befindet sich ein Fahrradverleih, der auch begleitete Touren anbietet. An einem Wochenende dann schlossen sich Judith und ich an eine 2-Tagestour an.
So trafen wir am Samstagmorgen dort ein, Judith bekam ein Fahrrad ausgeliehen und wir warteten auf unsere Reisepartner. Diese trafen dann auch ein wenig später ein; Harry, Sicherheitsberater der deutschen Botschaft und Ina, Polizistin aus Deutschland, welche für ein paar Wochen Harry besuchte. Nach einigem Hin und Her wurden dann die besten (aber nicht guten!) Fahrräder ausgesucht und es konnte losgehen.
So fuhren wir aus Aburi raus, und auf Feldwegen immer weiter ins Hinterland.
Unser Weg bestand größtenteils aus „Dirtroads“, festgefahrene Straßen aus Dreck, doch bogen wir recht bald auf „Single Trails“ ab. Ein kleiner Pfad mitten durch den regenwaldähnlichen Wald. Diese Single Trails waren nicht ganz einfach zu fahren, oft weniger als einen (halben) Meter breit und auf und ab und allerlei Hindernisse usw. Hier hatte ich das erste Mal das Gefühl, ein Mountainbike auch wirklich gebrauchen zu können, und war außerdem ich froh einen Helm auf zu haben, es war nicht immer ganz ungefährlich. Fotos von den Strecken habe ich leider nicht gemacht, icch war zu beschäftigt.
Da es die Tage davor sehr viel geregnet hatte, haben sich kleine Pfützen in hüfthohe Bäche verwandelt. Bilharziose-, Schistosomiasis-, Schneckenfieber, Würmer- und natürlich Krokodil- Gefahr hin oder her, da mussten wa durch. Hat Spaß gemacht und eine willkommene Erfrischung war es auch.;P
Apropos Erfrischung. Es war sehr warm an dem Tag, und so tranken wir das Wasser einfach nur so weg. Ich habe den ganzen Tag über 6 oder 7 Liter Wasser getrunken, musste allerdings nicht einmal pinkeln, nach Adam Riese habe ich also alles wieder ausgeschwitzt. Verrückt.
Judith ist nach einer kleinen Unachtsamkeit dann gestürzt und hat sich Ellenbogen, Hand und Bein abgeschürft. Doch sie war und ist hart im Nehmen: Aufgestanden, Dreck abgeschüttelt und etwas lila Desinfektionszeugs auf die Wunden und weiter geht’s: Volunteers kennen keinen Schmerz. Respekt.
Nach dem Single-Trail folgten wieder kilometerlange, hügelige DirtRoads. Auf und ab, hoch und runter, die restlichen 40 von 70 Kilometer des ersten Tages.
Ich war noch nie eine so lange Strecke an einem Stück gefahren, und so gaben lächerliche 1 oder 2 km vor den Botifalls, dem Ziel des ersten Tages meine Kräfte auf und ich stieg zu Judith ins Auto, völlig entkräftet, ich konnte kaum noch gehen. Ich hatte seit dem Frühstück (3 Scheiben Brot; nur Brot) nichts mehr gefuttert, ich muss sämtliche Fettreserven verbrannt haben ;-)
Zum Abendessen gab es dann Reis mit Chicken und scharfer Soße mit feinem Weißwein aus Bechern, und mein Energiehaushalt wurde wieder etwas aufgefüllt. Mit Harry und Ina verstanden wir uns übrigens sehr gut, schweißt eine solche Tour sicherlich sehr schnell zusammen.
Wir haben uns dann ins Zelt gepackt und ich schlief wie ein Baby zu dem entfernten Rauschen des Wasserfalls ein.
Am nächsten Morgen stiegen wir dann die Treppen zum Wasserfall hinunter, und waren im Paradies. Der Ort war einfach nur der Hammer. Es wurde geschwommen, gebadet und auf der Bank im Wasser relaxt, einfach wunderbar.
Doch bald schon ging es weiter, ich hatte zwar Zweifel den Tag durchzustehen, doch munter auf auf; wird schon. Wir durchfuhren wieder weite, schöne Landschaft und hatten mit der steinigsten Strecke mit ordentlich Anstieg und kurz darauf mit noch stärkerem Gefälle zu kämpfen. Geregnet hat es dann auch, jedoch ganz passend, mir war nämlich ein Reifen geplatzt und wir mussten eh pausieren um ihn zu flicken. Sobald der Reifen repariert war hörte der Regen auf,perfektes Timing, und wir konnten unsere (ab dem Punkt) schlammige Fahrt fortführen. Tatsächlich war der zweite Tag weniger anstrengend. Es ging zwar immer noch 50km bergauf und bergab, aber das näher rückende Ziel gab Anreiz genug um zusätzlliche Kräfte zu mobilisieren, sodass wir (diesmal nicht im Dunkeln) am Nachmittag in Akosombo, dem Staudammdorf des Volta-Sees eintrafen. Dort ging es, nachdem wir die Staumauer, die den größten Stausee der Welt aufstaut, gesehen haben, in eine Bar direkt am Wasser, wo wieder ausgiebig geplanscht, und das wohlverdiente Bierchen getrunken wurde.
Am Abend hat uns ein Taxi samt Fahrräder (4 an die Heckklappe gebunden, und eins auf
dem Dach befestigt) wieder nach Hause gebracht.
Insgesamt war der Trip eine tolle Erfahrung: Bachdurchquerungen, über Stock- und Steinwege, stundenlang strampeln unter der ungnädigen afrikanischen Sonne, die körperliche Grenze ausgelotet (überschritten?), Ghanas Natur quasi hautnah erlebt und generell mal eine neue Sportart kennengelernt.
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erster Fluss |
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zweiter Fluss |
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dritter Fluss |
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Das ist Harry |
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Willkommen im Dschungel |
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Durst!!! |
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Das ist Ina |
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Judith hat aua |
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ghanaische Strasse |
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vollkommen erschoepft nach 70 km |
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Candlelightdiner |
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Gute Nacht... |
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Treppe runter ... |
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ins Paradies |
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Bleib am Leben! - das ultimative Gesetzt |
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waschen und planschen... |
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und nochmal entspannen, bevor ... |
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es mit schoener Aussicht... |
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ueber Stock und Stein... |
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mit provisorisch geflickten Reifen nach einem Platten... |
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durch Schlamm... |
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am Staudamm in Akosombo vorbei... |
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wir alle am Ziel angekommen sind |
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Joe und ich, man beachte den Dreckunterschied an meinem Fuss! |
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Eine schoene Bar direkt am Volta-Fluss |
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und ein wohlverdientes Bier zum Abschluss.. |
Ich werde sicherlich die nächste Zeit auch in der Woche die ein oder andere 3-Stunden-Tour durchs Hinterland fahren, hab ich ja ein Fahrrad und mit Joe jemanden, der mir die Strecken zeigen kann. Auf eigene Faust wird das meistens nichts, die meisten Wege führen nur zu irgendeiner Farm oder ein entlegenes Haus, schon ausprobiert ;-)
Harry und Ina haben wir darauf an einem Tag in Accra besucht. Kontrastprogramm, Swimmingpool und Tintenfisch mit Nudeln statt Schlammwege und Wasser. War auch sehr schön :-)
Danke an dieser Stelle an Kalle, deine Kameraempfehlung hilft mir ungemein!
Das Ding schiesst echt tolle Bilder, einfach so! Kamera an und knips, stark.
alter, du siehst so erwachsen aus auf dem bild....das verstört mich. ;P
AntwortenLöschenich bin immer noch überrascht was ihr da für geile aktionen macht...ich wünsch dir trotzdem noch weiterhin so viel spaß!!!
knutscha, lennart
JO!
AntwortenLöschenDas, ähhh hört sich ja alles ultimativ an!
Schöne Bilda!
Bleib gesund weißer Mann!
Wann bist du wieder erreichbar mach mal ne ansage!
das sieht alles so wahnsinnig aufregend aus.
AntwortenLöschenich hab so großes fernweh! machs gut noch, klaasi. meld dich mal wieder und immer ordentlich schreiben hier.
:-*